Ambrosia - die unterschätzte Gefahr

Ambrosia - da fällt den meisten die Speise der griechischen Götter ein. Mit dieser Legende hat das hier zu Lande wuchernde Unkraut aber rein gar nichts zutun. Die zur Gruppe des beifußblättrigen Traubenkrauts gehörende Pflanze breitete sich vor allem durch Saatgut- und Vogelfutterverunreinigungen in unseren Breiten aus. Sie wächst an Straßenrändern, in Gärten, Parks, auf Äckern und sogar in Wohngebieten.

Die sonst so unscheinbare Pflanze ist bei Allergikern gefürchtet und sollte nicht unterschätzt werden. Ihre Pollen können schon in geringsten Mengen Allergien auslösen. Selbst bei einer Person, die vorher nie unter allergischen Reaktionen litt, kann diese Pflanze eine oft lebenslange Allergie auslösen. Bereits ab sechs Pollen pro Kubikmeter Luft reagieren empfindliche Personen allergisch, ab elf Pollen je Kubikmeter wird von einer starken Belastung gesprochen (bei Gräserpollen wird eine Konzentration von mehr als 50 Pollen pro Kubikmeter als starke Belastung bezeichnet). Die Pflanze kann allergische Reaktionen der Augen und der Atemwege auslösen und im schlimmsten Fall auch zu Asthma führen. Sie verursacht aber noch mehr - eine Berührung kann bei sensibilisierten Menschen zu Hautausschlägen, Nesselsucht oder roten, juckenden Quaddeln führen. Zudem verlängert der späte Blütezeitpunkt von Juli bis Oktober die Leidenszeit von Allergikern.

Auf der Gemarkung der Stadt Vetschau/Spreewald wird seit dem letzten Jahr so einiges gegen die Ambrosia getan. Wie Egbert S. Piosik, Fachbereichsleiter für den Fachbereich Ordnung und Soziales informiert, stehen im Auftrag der Vetschauer Stadtverwaltung drei Mitarbeiter im Einsatz gegen Ambrosia zur Verfügung. Wer Pflanzen entdeckt, sollte nicht zögern und die Stadtverwaltung informieren. Soweit es öffentliche Flächen der Stadt betrifft, beseitigt der Bauhof umgehend die Pflanzen. Bei anderen Flächen werden die Besitzer informiert. Unter der Telefonnummer 035433/777-31 ist der Ambrosia-Ansprechpartner der Stadt Vetschau/Spreewald erreichbar. Die festgestellten und geprüften Flächen werden durch die Mitarbeiter des Fachbereiches Ordnung und Soziales in den Ambrosia-Atlas der Freien Berliner Universität für Berlin und Brandenburg (http://ambrosia.met.fu-berlin.de/ambrosia/) eingetragen. So zeigt die Karte auf, dass der Süden der Gemarkung der Stadt Vetschau/Spreewald mit Laasow, Tornitz und Ogrosen besonders stark von Ambrosia befallen ist, neuerdings auch Raddusch und Göritz. Überall wachsen die Pflanzen dort auf Ackerflächen und an Wegrandstreifen.
Ein weiteres landesweites Projekt ist die Ambrosia-App, die sich Jeder kostenfrei vom Android Market und im App-Store auf sein Handy laden kann. Hier gibt es auch viele Informationen zu den Ambrosia-Pflanzen und ihrer Erkennbarkeit sowie zur genauen Meldung der Flächen. Natürlich steht und fällt das Projekt Ambrosia-Atlas mit dem Bekanntheitsgrad und dem persönlichen Engagement. So gibt es engagierte Bürger wie beispielsweise Winfried Böhmer, Berta Hoffmann, Helmut Töpfer und Christina Bobrowski, die bei ihren Ausflügen in die Natur Ambrosia ausreißen und auch melden. Unter anderem ist es ihnen zu verdanken, dass Bürger zu diesem Thema sensibilisiert werden, denn eines ist klar, das Thema geht Alle an. Eine Pflanze bildet im Durchschnitt 4.000 Samen, die aufgrund der Form meist unweit der Mutterpflanze zu Boden fallen. Werden diese nicht beseitigt, entwickelt sich mit der Zeit daraus eine wahre Invasion.

Das Beste ist, die Pflanze vor der Blütezeit auszureißen, so entwickeln sie keine Samen. Zum Ausreißen sollten Handschuhe getragen werden. Ein Abmähen führt zu keinem nachhaltigen Erfolg, da die Ambrosia sofort neue Seitentriebe ansetzt. Im Stadium ohne Blüten oder Samen können die ausgerissenen Pflanzen einfach liegen gelassen werden. Nachkontrollen in den Folgejahren an den Fundorten werden durch die Mitarbeiter des Fachbereiches Ordnung und Soziales immer wieder durchgeführt, da die Samen über Jahre keimfähig bleiben. Über das genaue Aussehen und Hilfe zur Bestimmung und Beseitigung informieren diverse Internetseiten wie www.ambrosia.de. In der Bildergalerie befindet sich eine informative Auswahl von Ambrosia Pflanzen in den verschiedensten Wachstumsstadien.