Einmal noch das Meer sehen - Der Wünschewagen erfüllt Wünsche

Jürgen Haase berichtet über das Projekt Wünschewagen.Einmal noch das Meer sehen, einmal noch ein Konzert der Lieblingsband erleben oder einmal noch Familie oder Freunde in die Arme schließen.
Für viele gesunde und vitale Menschen ist das selbstverständlich und alltäglich. Für sterbenskranke Menschen sind diese einfachen und bescheidenen Dinge oftmals letzte Herzenswünsche, die meistens unerfüllt bleiben. Pflegenden Angehörigen fehlen häufig die materiellen und finanziellen Möglichkeiten, einem geliebten Menschen seinen letzten Herzenswunsch erfüllen und einen glücklichen Moment schenken zu können. Und da setzt das Projekt "Wünschewagen - Wünsche wagen und erfüllen" an.

Jürgen Haase vom Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Brandenburg e.V. steht an diesem Tag vor seinem Publikum am ASB Alten- und Pflegeheim Vetschau, darunter auch Bürgermeister Bengt Kanzler. Fleißig rührt er die Werbetrommel. Seine Leidenschaft für das Projekt "Wünschewagen" sieht man Jürgen Haase an. Ausführlich informiert er über das Projekt und dem Wünschewagen, mit dem er vorgefahren ist. Der für 100.000 Euro umgebaute Rettungswagen ist speziell auf die Bedürfnisse der Fahrgäste zugeschnitten und ermöglicht auch bei längerer Fahrzeit ein angenehmes Reisen. Falls es doch mal nötig wird, sind alle wichtigen lebensrettenden Geräte an Bord.

Jürgen Haase und sein Projektkoordinator Marco Roscher sind für Brandenburg zuständig und arbeiten zu 100 % ehrenamtlich, finanziert ausschließlich durch ASB-Eigenmitteln und Spenden. Das zu erwähnen ist ihm wichtig. Für den Fahrgast und seine Begleitung entstehen keinerlei Kosten, weder für die Fahrt noch für etwaige Aktivitäten am Wunschort.

Der Brandenburger Wünschewagen war der fünfte von aktuell jetzt zehn Wagen in Deutschland und startete im September 2016. 24 Wünsche wurden bisher eingereicht, erzählt Jürgen Haase, 12 Fahrten sterbenskranker Menschen hat der "Wunscherfüller auf vier Rädern" seitdem durchführen können. Dafür werden übrigens ständig ehrenamtliche Helfer gesucht. Der ASB-Ortsverband Lübbenau/Vetschau unterstützt das Projekt finanziell sowie mit Ute Richter (Tel. 035433 784-26) als regionale Ansprechpartnerin für Fragen zu Spenden und zu einer möglichen Inanspruchnahme. Weiterhin unterstützen zwei Mitarbeiter das Projekt als ehrenamtliche Fahrer bzw. Begleitpersonen.

Weiterführende Infos unter www.brandenburger‐wuenschewagen.de.

TV-TIPP: Der Fernsehsender ARTE sendet am 08.06.2017 um 19:40 Uhr eine 30-minütige DOKU unter dem Titel: "Die letzte Fahrt" über den Brandenburger Wünschewagen.