Smy to dojspili! Vetschau bei "Sprachenfreundliche Kommune" ausgezeichnet

Übergabe UrkundeGeschafft! - so die Übersetzung der Überschrift. Die Stadt Vetschau/Spreewald hat bei der Abschlussveranstaltung am 6. Mai zum 2. Landeswettbewerb "Sprachenfreundliche Kommune - Serbska rěc jo žywa" ("Die sorbische Sprache lebt") in der Kategorie 2 die Urkunde für den 3. Platz in Empfang nehmen können. Der Wettbewerb wird vom Rat für sorbische (wendische) Angelegenheiten des Landtages Brandenburg ausgelobt und richtet sich an alle Kommunen in der zweisprachigen Niederlausitz.

Von den 28 im Land Brandenburg in Frage kommenden Kommunen beteiligten sich 15. Neun von ihnen erhielten Preise in verschiedenen Kategorien sowie zwei Förder- und einen Sonderpreis. In Kategorie 2 wurden Gemeinden gewürdigt, in denen kaum noch Sprachkenntnisse vorhanden sind und wo mit viel Mühe versucht wird, das Vorhandene zu bewahren und zum Beispiel mit Hilfe des WITAJ-Unterrichts wieder zu beleben. Vor Vetschau platzierten sich dieser Kategorie Spremberg (Grodk), und Drebkau (Drjowk). In Kategorie 1 (Orte, in denen die sorbische Sprache noch von vielen Menschen aktiv gesprochen wird) haben Drachhausen (Hochoza) und Dissen-Striesow (Dešno-Strjažow; beide erster Platz) vor Jänschwalde (Janšojce) gewonnen.

Die UrkundenGewürdigt wurden in Vetschau (Wětošow) vor allem das große Engagement im Bildungsbereich. Das WITAJ-Projekt ist gewachsen und soll mit dem Lückenschluss bei der Oberschule auf das gesamte Schulprofil, das in Vetschau angeboten wird, ausgeweitet werden. Außerdem ist in diesem Jahr ein Pilotprojekt zur Ausbildung zum Spracherzieher in Vetschau gestartet. Parallel dazu hat sich die Stadt Vetschau entschlossen, auf Briefen, Visitenkarten und im touristischen Leitsystem den sorbisch/wendischen Namen zu zeigen und mit Stolz die Doppelsprachigkeit zu führen. Aber auch die gute Zusammenarbeit mit der Sorbenbeauftragten wurde lobend erwähnt. Die 500 Euro Preisgeld will die Stadt in die doppelsprachige Bezeichnung des Rathauses und in den Ausbau des WITAJ-Programmes investieren.

Die Vizepräsidentin des Landtages Gerrit Große zeigte sich beim Wettbewerb beeindruckt von dem Ideenreichtum der Bewerber: „Ich nehme das große, meist ehrenamtliche Engagement als ermutigendes Signal wahr, dass es weiterhin viele Kommunen und Menschen geben wird, die sich – auch außerhalb von Wettbewerbsfristen – aus Überzeugung und mit Hingabe für die sorbische (wendische) Sprache einsetzen.“ Ziel des Wettbewerbs ist es, Aktivitäten zur Förderung der Mehrsprachigkeit und zur Hebung des Prestiges der niedersorbischen Sprache zu initiieren, laufende Aktivitäten zu verstärken und diese einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

 

Bild 1: Überrascht nahm Bürgermeister Bengt Kanzler die Urkunde aus der Hand von Laudatorin Angela Schurmann, Mitglied des Sorbenrates Brandenburg, entgegen. Quelle: Sorbenrat

Bild 2: Urkunde und symbolischer Scheck über 500 Euro. Stephan Pönack, für Wirtschaftsförderung und Tourismus zuständig, freut sich aber auch über das willkommene Interesse an der Stadt Vetschau in der Region

 

Impressionen und Beispiele für sorbische (wendische) Sprache in Vetschau können Sie hier abrufen.
Link zum Kontakt zur Beauftragten für sorbische (wendische) Angelegenheiten der Stadt Vetschau