Danke schön und einen guten Start ins Jahr 2010! 

Die kommenden Jahre werden unsere Gesellschaft, damit sicher auch unsere Kommune, vor große Herausforderungen stellen. Ich bin überzeugt, dass die Antworten darauf nur auf demokratischen Wegen und Verfahren gefunden werden können, wenn unsere Gesellschaft erfolgreich bleiben und der Sozialstaat erhalten werden soll. Aber Demokratie bitte nicht als Debattierklub und entscheidungsschwache Versammlungen betrachten!

Mein Maßstab für gute (Kommunal)Politik ist nicht der maximale Klienteleffekt, sondern das Gemeinwohl. Derjenige, der gerade am lautesten ruft, die meisten Unterschriften sammelt oder mal die Einwohnerfragestunde nutzt für seine ganz eigenen Interessen, macht sicher eine gute Lobbyarbeit, hat aber mit Demokratie nicht viel am Hut; außer, dass er dann gerade deren Möglichkeiten für sich selbst nutzt. Muss er ja eigentlich auch nicht; er (sie) will (wollen) ja etwas durchsetzen (für sich). Ob das dann nun immer dem Gemeinwohl entspricht ist ja gerade Aufgabe der Politik zu entscheiden. Die Parlamente und gerade die kommunalen Kreistage, Stadtverordnetenversammlungen und Gemeindevertretungen sind keine Ja-Sage-Versammlungen... -um dann bis zur nächsten Sitzung wieder ihre Ruhe zu haben! Nur Keinem auf die Zehen treten -"wir sind ja alle und immer ausschließlich für das Gute zuständig". So funktioniert Demokratie Gott sein Dank aber nicht. Um Demokrat zu sein, bedarf es Mut und Rückgrat. Das ist selten geworden in Deutschland. Aber es gibt immer wieder Chancen im Leben, denn vor allem gilt: Gemeinde - das sind wir alle.

Nicht auf klugen Ratschlägen, was denn Staat und Kommunen wieder alles so machen sollen für ihre Bürgerinnen und Bürger, sondern auf gemeinsames Handeln und eigenständiges Engagement aller Bürgerinnen und Bürgern fußt der Erfolg von Kommunen. Dies beruht vor allem auf der Tatkraft und Kreativität, der Initiative und dem Einfallsreichtum aller, die ein Amt bekleiden, ein Unternehmen führen, ihren Job ausfüllen, politische Entscheidungen treffen und dann auch ausführen oder sich in Initiativen und Vereinen für ihr Umfeld engagieren: Unternehmer, die etwas unternehmen und ihrem Standort die Treue halten; Geldinstitute, die regional denken und handeln; die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr, die gleich da sind, wenn es irgendwo einen Unfall gibt oder es brennt; die Bürgerinnen und Bürger, die ihre Erfahrungen an Kinder und Jugendliche weitergeben oder Veranstaltungen für Seniorinnen und Senioren organisieren - sie alle tun etwas für ihre Mitmenschen und für ihre Gemeinde. Sie alle machen vielleicht keine Schlagzeilen und bekommen auch keinen Szenenapplaus, aber sie bewegen viel für ihren Ort, für unsere Gemeinde. Dafür danke ich Ihnen herzlich stellvertretend für viele andere.

Ich möchte Sie alle auch ermuntern - engagieren Sie sich in unserer Stadt, wir brauchen Sie. Menschen, die wirklich Verantwortung übernehmen, die sich für gemeinschaftliche Ziele einsetzen, die etwas für ihre Mitmenschen machen, gestalten die Gemeinde wärmer und freundlicher. Sie stehen für Werte, die nicht nur zukunftsfähig, sondern auch für unsere Zukunft nötig sind: für Solidarität und Verantwortungsbewusstsein, für Mitmenschlichkeit und tatkräftiges Engagement. Sie stehen für diese Werte, die heute so aktuell sind wie eh und je.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für das Neue Jahr 2010 viel Glück und Gesundheit.

Ihr
Axel Müller
Bürgermeister