Vetschau bewirbt sich beim Wettbewerb "Sprachenfreundliche Kommune"

PóstrowyAm 6. Mai 2011 wirds spannend: Dann werden in Spremberg die Gewinner des Wettbewerbes "Sprachenfreundliche Kommune" bekannt gegeben. Auch die Stadt Vetschau/Spreewald (Wětošow/Błota) hat sich bei der aktuellen Aktion des Landes Brandenburg beworben.

Der aller vier Jahre stattfindende Wettbewerb "Sprachenfreundliche Kommune - Serbska rěc jo žywa" des Rates für sorbische/wendische Angelegenheiten des Landtages Brandenburg sucht die sprachenfreundlichsten Kommunen, die das gesellschaftliche und kulturelle Anliegen in der Förderung der sorbisch/wendischen Sprache am besten bewältigen.

In den letzten Jahren ist die Sensibilität und das Bewusstsein in sorbisch/wendischen Angelegenheiten sowie Sprach- und Kulturpflege in Vetschau gewachsen. Die Wettbewerbsteilnahme soll die Bemühungen der Bürger, der Stadt und der Region aufzeigen und Probleme ansprechen.
Der Schwerpunkt der Stadt in Bezug auf diesen Wettbewerb liegt dabei klar auf dem großen Engagement im Bildungsbereich. Das WITAJ-Projekt ist gewachsen und soll mit dem Lückenschluss bei der Oberschule auf das gesamte Schulprofil, das in Vetschau angeboten wird, ausgeweitet werden. Außerdem ist in diesem Jahr ein Pilotprojekt zur Ausbildung zum Spracherzieher in Vetschau gestartet. Parallel dazu hat sich die Stadt Vetschau entschlossen, auf Briefen, Visitenkarten und im touristischen Leitsystem den sorbisch/wendischen Namen zu zeigen und mit Stolz die Doppelsprachigkeit zu führen.

Aber auch die zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten der Bürger, Vereine und in der Aufbereitung von Geschichte und Tradition gebühren innerhalb des Wettbewerbes einer Würdigung. Darüber hinaus sollen die vielfältigen Aktivitäten und kleinen Gesten in Erinnerung gebracht werden.
Doch auch Defizite gilt es nicht zu verschweigen: im Stadtbild und Verwaltungsalltag ist sorbisch/wendisch wenig vertreten, außer im Ortsteil Raddusch, wo alle Straßennamen doppelsprachig ausgeführt sind. Diese Umstände sind nicht von heute auf morgen zu beseitigen. Jedoch sind das Bewusstsein für die Sprache, ihr kultureller Schatz und ihre Bedeutung für die Identität der Stadt in letzter Zeit gewachsen.

Unterstützung erhält die Stadt auch in der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit ihrer ehrenamtlichen Sorbenbeauftragten Waltraud Ramoth. Die Stelle der/des Beauftragte(n) für sorbische/wendische Angelegenheiten ist im § 9 der Hauptsatzung der Stadt Vetschau verankert. Frau Ramoth ist seit Oktober 2009 auch Sorbenbeauftragte im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Kontakt zur Sorbenbeauftragten kann über den Sitzungsdienst der Stadtverwaltung unter 035433 777-22 hergestellt werden.

 

Impressionen und Beispiele für sorbisch/wendische Sprache können sie hier abrufen.