50.000 Euro Preisgeld im Wettbewerb -Kommunaler Klimaschutz- für Solarsporthalle

Gewinner der Kategorie 1[03.06.09] Die Stadt Vetschau/Spreewald gehört zu den Gewinnern des Bundeswettbewerbs "Kommunaler Klimaschutz 2009", den das Bundesministerium für Umwelt in Kooperation mit der "Servicestelle: Kommunaler Klimaschutz" ausgeschrieben hatte. Die Spreewaldstadt erhielt die Auszeichnung für ihre Solarsporthalle, ein zukunftsfähiges Bauwerk, das europaweit ein Meilenstein für die Energieinnovation darstellt.
Der stellvertretende Bürgermeister Hans-Ulrich Lehmann nahm den Preis aus der Hand von Umweltstaatssekretär Matthias Machnig in Berlin entgegen. Laut Wettbewerbsregeln müssen die Gewinner das Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro wieder in die Umsetzung von Klimaschutz-Vorhaben investieren. Gern versprach Lehmann daher: "Zurzeit sanieren wir unsere Grundschule im Ortsteil Missen und gestalten im Stadtzentrum ein altes Schulgebäude zum multifunktionalen Bürgerhaus um. Beides denkmalgerecht und vor allem energetisch optimiert. Das Preisgeld können wir dafür zielgerichtet einsetzen."

Energieverbrauch um 92 Prozent reduziert
Die Solarsporthalle verbindet auf beispielhafte Weise einen außergewöhnlich niedrigen Energieverbrauch mit einer beachtlichen Energiegewinnung durch ein Photovoltaikkraftwerk auf dem Dach - und das Ganze ohne nennenswert erhöhte Baukosten. Die Architektur der Mehrfeldhalle ist weitgehend von einer rund 1.300 Quadratmeter großen Photovoltaikanlage geprägt, die sich über die gesamte südliche Dachfläche erstreckt. Jährlich werden hier rund 153 Megawattstunden Strom erzeugt, dies ist vergleichbar mit dem durchschnittlichen Verbrauch von 66 deutschen Haushalten. Neben ihrem innovativen Gebäudestandard verfügt die Solarsporthalle über ein sehr innovatives Versorgungskonzept. Die installierte Lüftungsanlage sorgt für ein optimales Raumklima: Die zugeführte Luft wird im Wesentlichen durch Wärmerückgewinnung, Erdreichwärmetauscher und die Abwärme der Photovoltaikanlage je nach Jahreszeit erwärmt oder gekühlt. Ein solches Passivhaus klimatisiert sich "passiv" - es braucht keine "aktive" Heizungsanlage mehr. Dies trägt zusätzlich zu einer deutlichen Verringerung des Energiebedarfs bei. Insgesamt konnte der Energieverbrauch um 92 Prozent gegenüber dem Verbrauch der beiden vorher genutzten Hallen mit vergleichbarer Größe reduziert werden. Die eingesparte Energiemenge entspricht dem Verbrauch von 240 Haushalten.

SSolarsporthalle Vetschauchüler mitgenommen
Beim Bau der Sporthalle wurde großer Wert auf die Vermittlung des Themas energiesparendes Bauen gelegt. So wurde die Fertigstellung durch eine Webcam begleitet und die Schüler der Oberschule organisierten eine Ausstellung inklusive eines 3D-Tagebuchs zu den jeweiligen Baufortschritten. Die neue Solarsporthalle wird von zwei Ganztagsschulen sowie von vielen Sportvereinen genutzt. Außerdem wurde beim Bau darauf geachtet, dass sie für größere Sportveranstaltungen genutzt werden kann. Mit der zusätzlichen Möglichkeit, die Halle als Veranstaltungsraum zu nutzen, ist für die Bürger ein neues, attraktives Zentrum der Begegnung entstanden.

Beim Wettbewerb "Kommunaler Klimaschutz 2009", den das Bundesumweltministerium im Rahmen der Klimaschutzinitiative gemeinsam mit der "Servicestelle: Kommunaler Klimaschutz" beim Deutschen Institut für Urbanistik durchgeführt hat, wurden insgesamt 221 Beiträge in drei unterschiedlichen Kategorien eingereicht. Die Stadt Vetschau/Spreewald hat sich mit der Solarsporthalle in der Kategorie "Innovative technische und/oder bauliche Maßnahmen in kommunalen Gebäuden und Einrichtungen, die z. B. besonders effektiv Energieeffizienz mit der Nutzung erneuerbarer Energien verbinden" beworben. In dieser Kategorie gab es 81 Bewerber, aus denen drei Gewinner ausgewählt wurden, die jeweils ein Preisgeld von 50.000 Euro erhalten. Weitere Informationen zum Wettbewerb sowie Fotos von der Veranstaltung und vom ausgezeichneten Projekt unter www.kommunaler-klimaschutz.de.

Im Bild: Preisverleihung Bundeswettbewerb Kommunaler Klimaschutz 2009 an die Gewinner der 1. Kategorie: v.l. Cornelia Rösler, Deutsches Institut für Urbanistik; Jens Lattmann, Deutscher Städtetag; stellv. Bürgermeister Hans-Ulrich Lehmann, Stadt Vetschau; Staatssekretär Matthias Machnig; Bürgermeister Dr. Franz Kahle, Stadt Marburg; Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld, Mülheim a.d.R. (Bild: Thomas Köhler/photothek.net)