Vetschauer Heringsgasse erhält Beschilderung

Enthüllung[30.09.11] Zwei neue Tafeln, angebracht an der Heringsgasse, bereichern seit dem 30. September den Vetschauer Altstadtrundgang. Damit erhielt die Gasse, deren Name sie erst bei der Sanierung im Jahr 2000 offiziell verliehen bekam, eine Beschilderung und wird auch für Gäste der Stadt auffindbar und erlebbar.

Die Tafel am Sakristeivorplatz informiert über die Funktion der Gasse und über die Sakristei, die Tafel am Markt über deren Namensherkunft. Sie erinnert aber auch an das Schicksal von William Löwenthal, dessen Fischgeschäft der Gasse zum Namen verhalf. William Löwenthal (1889 - 1958) hatte eine jüdische Mutter und wurde aufgrund von Denunziationen im Nationalsozialismus in mehreren jüdischen Arbeitslagern inhaftiert.

Diese kleine Geste der Erinnerung an der Tafel hält das Gedenken an diese Zeit wach, die auch an Vetschau nicht spurlos vorbei ging.

Zur Enthüllung der Tafeln kam auch der Enkel Peter Löwenthal mit seiner Frau Angelika aus der Stadt Hagen (Nordrhein-Westfalen) nach Vetschau. Recherchen des Ehepaares über das Leben und Schicksal von William Löwenthal führten nach Vetschau und zu Pfarrer i. R. Klaus Lischewsky, der die Geschichte wieder ans Licht brachte.

Bild: Enkel von William Löwenthal, Peter Löwenthal (li) und Bürgermeister Bengt Kanzler enthüllten gemeinsam die Heringsgassen-Tafel am Marktplatz.