Vetschauer Solarsporthalle ist zünftig eingeweiht worden

Solarsporthalle[06.07.2007] "Sport frei" heißt es seit Freitag, 06. Juli 2007 in der neuen Solarsporthalle des Dr. Albert-Schweitzer Schulzentrums in Vetschau. "Es ist ein wichtiger Tag für Vetschau, eine Stadt mit Energie", sagte Bürgermeister Axel Müller und dankte allen, die am neuen Vetschauer Vor­zeigeobjekt mitgewirkt haben. Hermann Budde vom Brandenburger Bildungsministerium lobte "den Mut und die Beharrlichkeit sowie den intelligenten Fördermittelmix".

Insgesamt 2,47 Millionen Euro sind in die Vorplanungen, Planung, Bau und Ausstattung des Gebäudes geflossen. Streben der Stadt, der Ingenieure und Bauleute war es, mit der 1.557 Quadratmeter (Bruttogrundfläche) großen Solarsporthalle ein bisher europaweit einzigartiges Bauwerk zu errichten und zugleich einen Meilenstein zur Energieeinsparung zu setzen. Gelungen ist das durch den außergewöhnlich niedrigen Energiebedarf des Gebäudes und die beachtliche Ener­giegewinnung durch eine Photovoltaikanlage. „Beim Heizenergiebedarf konnte gegenüber den zwei alten Sporthallen einer Einsparung von 92 Prozent erreicht werden", informiert der stellvertretende Landrat Titus Faustmann. Mit der Energie, die durch diese Bauweise einge­spart wird, könnten durchschnittlich 240 Brandenburger Haushalte (dies entspricht ungefähr dem Vetschauer Ortsteil Raddusch) mit Heizenergie versorgt werden.

Das Herzstück bildet zweifellos die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes. Bei dem neuen Vetschauer (Solar-) Kraftwerk sollen 953 in Deutschland gefertigte Solarmodule mit einer installierten Leistung von 176 kWp eine Energieproduktion von 153 000 kWh Energie pro Jahr garantieren. Das entspricht dem Strombedarf von durchschnittlich 66 Haushalten oder etwa einem Ort von der Größe des Vetschauer Ortsteils Naundorf.

"Umweltminister Siegmar Gabriel freut sich über die Solaranlage", übermittelte Cornelia Viertl vom Bundesumweltministerium Grüße vom Minister. "Diese Art von Anlage zeigt, wie man einen Beitrag auf dem Weg hin zu erneuerbaren Energien leisten kann", sagte sie - und prompt blickte die Sonne durch die Wolken. Unzählige Vetschauer waren dann Augenzeuge, wie Bürgermeister Axel Müller vom Architekten Thomas Torlach den begehrten Schlüssel der Sporthalle in Empfang nahm. Dutzende Schülerinnen und Schüler stürmten kurz nach 14.30 Uhr durch die Eingangstür in die neue Halle der Spreewaldstadt, wo dann 1.760 blau-weiße Luftballons von enviaM und SunStrom niederprasselten.

Nachdem diese wieder weggekickt waren startete nach einem bunten Unterhaltungsprogramm Vetschauer Schüler das Benefiz-Fußballspiel zwischen einer Auswahl der Sportvereinigung Blau-Weiß 90 und einer Prominentenmannschaft (Endstand 14:3). Um 15.19 Uhr, eine Mi­nute, nachdem der SPD- Landtagsabgeordnete Werner-Siegwart Schippel das Spiel angepfif­fen hatte, „hämmerte" Blau-Weiß Stürmer Matthias Schütz den Ball ins Netz und trug sich somit als erster offizieller Torschütze in die noch junge Solarhallenchronik ein.

Ab Mitte der zweiten Halbzeit war auch Brandenburgs Infrastrukturminister Reinhold Dell­mann Beobachter des sportlichen Treibens, um wenig später unter Führung von Vetschaus Bürgermeister und Bauamtsleiterin Anke Lehmann den „Bürgerpark Schiebefläche" einzu­weihen. In der Solarhalle sind zu dieser Zeit schon die Vorbereitungen getroffen worden, um den Spreewälder Sportpalast noch auf Handball-, Volleyball-, Judo-, Kickboxen-, Tischtennis und Badminton-Tauglichkeit zu testen. Abend probten dann "Zollfrei" die Halle. Schützender Filz wurde ausgerollt, die Bühne und Technik aufgebaut und nach einem kurzen Soundcheck legten Christiane Altmann und Peter Ettelt mit ihrer Band los. Lag es an der Hausordnung (Alkoholverbot in der Sporthalle), am Wetter oder am Glauben der Vetschauer? Den meisten Spaß an dem Konzert hatten wieder die Kinder, die noch in der Halle toben konnten.

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